Um die Produktivität der Mitarbeiter mit dem Einsatz digitaler Technologien zu steigern, müssen Vorkenntnisse über den Umgang mit diesen Technologien vorhanden sein. Erfahren Sie in diesem Artikel mehr über den Stellenwert digitaler Kompetenzen.
Die Kenntnisse über den Einsatz digitaler Technologien in Deutschland sind derzeit nicht optimal. Eine Umfrage zum Stand der Digitalisierung von der ESCP Europe (European Center For Digital Competitiveness) fand heraus, dass 89% der Deutschen den Eindruck haben, das Land hinkt in vielen Bereichen hinterher1. Viele Unternehmen wünschen sich in dieser Hinsicht mehr Unterstützung von der Bundesregierung. 87% der Führungskräfte aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung sind der Meinung, dass die deutsche Bundesregierung sehr viel oder zumindest viel dazu beitragen kann, die Digitalisierung in Deutschland voranzutreiben2. Bis es allerdings soweit ist, liegt es an den Unternehmen selbst ihr Personal so zu schulen, dass es mit dem Einsatz digitaler Innovationen im Unternehmen nicht überfordert ist.
Eine weitere Fragestellung, mit der sich Unternehmen konfrontieren sehen, ist, wie digitale Kompetenzen in die Arbeitsabläufe integriert werden können. Um die digitale Transformation voran zu bringen, sollte zum Beispiel auch dezentrales Arbeiten am digitalen Arbeitsplatz ermöglicht werden. Dazu muss das Unternehmen jedoch in der Lage sein, alle arbeitsrelevanten Dokumente und Informationen für das Personal online zur Verfügung zu stellen. Dies ist nur möglich, wenn die Dokumente im Vorfeld digitalisiert bzw. gescannt wurden. Erst wenn alle Daten komplett digital abrufbar sind, können die Mitarbeiter reibungslos und ortsunabhängig arbeiten. Bei so einer allumfassenden Digitalisierungsmaßnahme kommt einiges an Daten zusammen. Um dennoch den Überblick zu behalten, empfiehlt es sich ein Dokumentenmanagement-System (DMS) zu implementieren. Diese Systeme sind in der Lage, alle zugeführten Dokumente automatisch zu ordnen und zu archivieren. Auch die Bearbeitung der Dokumente innerhalb des Systems ist möglich, wobei jede Änderung in der digitalen Akte dokumentiert wird.
Nach erfolgreicher Implementierung eines solchen Systems wird auch „agiles Arbeiten“ in interdisziplinären Teams möglich. Agiles Arbeiten bedeutet, dass Teams eigenverantwortlich, in iterativen Prozessen neue Produkte, oder digitale Angebote verfügbar machen. All das geschieht in kürzester Zeit. Im Ergebnis wird die Innovationsgeschwindigkeit erheblich gesteigert. Dadurch ist das Unternehmen in der Lage unglaublich schnell am Markt und auf äußere Umwelteinflüsse zu reagieren. Das ist ein großer Wettbewerbsvorteil. Wichtig ist im gesamten Prozess, dass die Unternehmensführung die „Digitalisierung“ vorlebt. Beispielsweise durch einen fortschrittlichen Umgang mit digitalen Medien. Wer seinen Mitarbeitern neue Methoden vorgibt, diese aber selbst nicht „lebt“ wirkt nicht authentisch. Damit sinkt der Anreiz der Mitarbeiter die Neuerung ernst zu nehmen, sodass die Neuerung oft nicht den gewünschten wirtschaftlichen Effekt bringt.
Es gibt unzählige Wege das Personal zu schulen. Seminare, Webinare, Weiterbildungen, Schulungen, (Fach-)Konferenzen und viele mehr. Durch die Teilnahme an solchen Angeboten steigert sich nicht nur die Qualifizierung bzw. digitale Kompetenz der Mitarbeiter. Es führt auch zu einer neuen Motivationssteigerung. Eine Studie der Deutschen Universität für Weiterbildung (DUW) hat gezeigt, dass sich besonders jüngere Arbeitnehmer (bis zum 35 Lebensjahr) durch Weiterbildungsmaßnahmen stark motivieren lassen. Außerdem kann davon ausgegangen werden, dass Mitarbeiter, die sich wertgeschätzt und gefördert fühlen länger bei dem Unternehmen bleiben.
Zusammengefasst hat das digitale Training der Mitarbeiter großen Einfluss auf den Unternehmenserfolg und wird im Laufe der Zeit einen immer höheren Stellenwert bekommen. Es ist wichtig, nicht zu spät mit dem Training der digitalen Arbeit zu beginnen, da der Einstieg immer schwerer wird, je länger man ihn herauszögert. Um die Mitarbeiter nicht zu überfordern und die Wettbewerbsfähigkeit auszubauen, sollten Unternehmen daher schnell handeln: Wagen sie den ersten Schritt in die Digitalisierung und bereiten sie Personal gut darauf vor.
1 ESCP Europe (European Center For Digital Competitiveness). (10. Januar, 2020). Wenn Sie einmal an den gegenwärtigen Stand der Digitalisierung in Deutschland denken: Haben Sie den Eindruck, dass Deutschland da alles in allem gut aufgestellt ist, oder hinkt Deutschland in vielen Bereichen hinterher? [Graph]. In Statista. Zugriff am 06. Januar 2021, von https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1095557/umfrage/umfrage-zum-stand-der-digitalisierung-in-deutschland/
2 ESCP Europe (European Center For Digital Competitiveness). (10. Januar, 2020). Was glauben Sie, wie viel kann die Bundesregierung dazu beitragen, um die Digitalisierung in Deutschland voranzutreiben? Würden Sie sagen, die Bundesregierung kann dazu sehr viel, viel, nicht so viel oder nur sehr wenig beitragen? [Graph]. In Statista. Zugriff am 06. Januar 2021, von https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1095558/umfrage/umfrage-zum-beitrag-der-bundesregierung-zum-fortschritt-der-digitalisierung/